René Giessen ist Dirigent, Komponist und Mundharmonika-Virtuose – und verkörpert stets die
Mischung aus diesen drei Welten. Musik ist für ihn eine Urerfahrung, bei der Musiker und
Publikum gemeinsam auf einer Welle schwingen und schwelgen. Deshalb wirkt unter seiner
Leitung Populäres tief beeindruckend, während so manches klassische Werk das Publikum „rockt“.
Als leidenschaftlicher Musik-Erklärer moderiert er seine Konzerte oft selbst.
Renés Karrierestart war denkbar ungewöhnlich: Schon mit elf Jahren war er ein Wunderkind an der
Mundharmonika. Er entwickelte sich auf akademischem Weg zum „Soloklarinettisten“, und danach
zum Arrangeur, Dirigenten und Komponisten moderner (E-)Musik. Dabei blieb René stets seinen
Wurzeln treu, die wegen der Mundharmonika in Film- und U-Musik lagen. Noch heute hört das
Publikum gerne „Winnetou“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ von ihm. So kommt es, dass er in
beiden Sparten – der E- und U-Musik – als Größe akzeptiert wird. Für die Klassik wurde er
übrigens vom legendären Rafael Kubelik entdeckt, der ihm riet, per Orchesterinstrument Teil des
großen sinfonischen Spiels zu werden ...
René begreift Musik als den Gipfel der menschlichen Zivilisation und ist jedes Mal von Demut
erfüllt, wenn er als Dirigent einen hochkarätigen Klangkörper zum klingen bringen darf. Ihn
verbinden freundschaftliche Beziehungen sowohl zu Weltklasse- als auch zu Jugend- und Laien-
Ensembles, was ihm ermöglicht, außergewöhnlichste Event-Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Wie zum Beispiel im Jahr 2017, als bei seiner „Klanginstallation in Form eines Volksfestes“, ein
afrikanischer Chor, eine Allgäuer Blaskapelle, das Berliner Blechbläser Quintett „Costum
Tomaculum“, Opernsänger und eine Rockband mitwirkten („Burn on, Homo Sapiens“, in Auszügen
zu finden auf YouTube.
„Doch das war erst der Anfang...“ meint René, der visionäre Crossover-Spezialist. Beim nächsten
Werk geht es wieder um die Menschheit und alles wird noch spontaner und interaktiver: Das
Publikum wird im sinfonischen Moment musical „Der Schwarm“ nicht nur zuhören, sondern die
ganze Zeit mitspielen und die Hauptperson sein. (Uraufführung geplant Herbst 2020, im High-
Rope-Park der Klinik Wollmarshöhe am Bodensee.)
[Youtube:Video WH:Interview]
Rosemarie Frühauf